Plön hat eine neue Bürgermeisterin – Mira Radünzel-Schneider einstimmig von der Ratsversammlung gewählt

„Habemus Bürgermeisterin“ – und um mal im Bild der Papstwahl zu bleiben: Weißer Rauch stieg über der Schiffsthalaula auf. Einstimmig wählten die 25 Mitglieder der Plöner Ratsversammlung Frau Mira Radünzel-Schneider vor einer vollbesetzten Schiffsthal-Aula in offener Wahl zur neuen Plöner Bürgermeisterin.

Mira Radünzel-Schneider (parteilos) ist 52 Jahre alt und kann als Verwaltungsfachwirtin eine über 25jährige berufliche Erfahrung in der kommunalen Verwaltung vorweisen, zuletzt in der Position einer büroleitenden Beamtin in der hessischen Gemeinde Guxhagen (bei Kassel). Durch ihren Ehemann, der in Preetz geboren und in Heikendorf aufgewachsen ist, hat sie schon länger eine Verbindung in den Kreis Plön. Beide sind aktive Segler in Mönkeberg, Familie und Freunde leben hier, daher waren beide schon in den letzten Jahren regelmäßig bei uns im Kreis Plön.

Nachdem auf Vorschlag der CDU-Fraktion vor 5 Jahren mit Mechtilde Gräfin von Waldersee die erste Bürgervorsteherin in der Stadt Plön gewählt wurde, freuen wir uns nun sehr, dass wir gemeinsam mit allen Fraktionen auch die erste Bürgermeisterin der Stadt Plön vorschlagen und wählen konnten.

Vorausgegangen war ein langes und intensives Auswahlverfahren. Nach der nicht erfolgten Wiederwahl von Lars Winter stellte sich die besondere Situation, dass nach den rechtlichen Bestimmungen der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein die Wahl durch die Gemeindevertretung (in Plön hat sie die Bezeichnung Ratsversammlung) zu erfolgen hat. Geregelt ist das in § 57 Abs. 2 GO:

Die Wahl erfolgt durch die Gemeindevertretung, wenn

1. zur Wahl keine Bewerberin oder kein Bewerber zugelassen wird oder
2. die einzige zugelassene Bewerberin oder der einzige zugelassene Bewerber bei der Wahl nicht die erforderliche Mehrheit erhält.

§ 57 Abs. 2 Gemeindeordnung

Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass alle Fraktionen der Ratsversammlung diese ihnen übertragene Aufgabe sehr verantwortungsvoll und zum Wohle der Stadt Plön wahrgenommen haben.

Am 9. November 2022 hat die Ratsversammlung einstimmig eine Stellenausschreibung beschlossen. Wer sich für die Vorlage und den Ausschreibungstext interessiert, kann diese hier als PDF nachlesen. Anders als im Ostholsteiner Anzeiger zu lesen war, hatte es unter den Fraktionen übrigens ausdrücklich keinen „aufgeregten Ärger über den Inhalt der Ausschreibung gegeben“. Der Text wurde sehr einvernehmlich vorab im Ältestenrat besprochen und dann in der Ratsversammlung so auch ohne größere Änderungen einstimmig beschlossen.

Die Bewerbungsfrist endete am 10. Dezember 2022. Mit einigen wenigen „Nachzüglern“ wurden insgesamt 30 Bewerbungen bei der Stadt eingereicht. Eine beachtliche Zahl, die von vielen so nicht erwartet worden war.

Nun galt es, alle Bewerbungsunterlagen zu sichten, und in einem weiteren Schritt zunächst in Einzelgesprächen und in Fraktionsrunden mit Bewerberinnen und Bewerbern zu einer Vorauswahl zu kommen. Schon hier zeigte sich, dass eigentlich alle Fraktionen zu ähnlichen Bewertungen der Bewerbungen gekommen waren, und mit übereinstimmenden Personen Gespräche führten.

Am Samstag, den 14. Januar 2023, fand dann ein gemeinsamer „Vorstellungstag“ statt, an dem alle Mitglieder der Ratsversammlung teilgenommen haben. Alle Bewerberinnen und Bewerber, die von mindestens einer Fraktion für die Teilnahme vorgeschlagen wurden, konnten sich jeweils in ca. 45 Minuten zunächst vorstellen und anschließend vorher abgestimmte Fragen zu Zielsetzungen usw. beantworten. Danach bestand auch die Möglichkeit für die Ratsmitglieder, direkte Fragen zu stellen. Auch von dieser Möglichkeit wurde intensiv Gebrauch gemacht, so dass sich ein guter Gesamteindruck zu den Bewerberinnen und Bewerbern bilden ließ. Am Ende hatten dann auch die Bewerberinnen und Bewerber die Gelegenheit, ihrerseits Fragen an die Mitglieder der Ratsversammlung zu stellen.

Ich führe das relativ detailliert aus, um zu verdeutlichen, dass das Verfahren insgesamt sehr professionell und zielorientiert durchgeführt wurde. Und auch wenn ich natürlich nicht zu den Details der Gespräche berichten darf, möchte ich doch sagen, dass sich alle Bewerberinnen und Bewerber an diesem Tag gut präsentiert haben. Auch ihnen gilt daher unser Dank. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen während des Auswahlprozesses gestaltete sich sehr partnerschaftlich und offen, was sich schlussendlich ja auch im Ergebnis widerspiegelt.

In den anschließenden Gesprächen und Fraktionsberatungen zeigte sich schnell, dass Mira Radünzel-Schneider als klare Favoritin aus den Vorstellungsgesprächen herausgegangen war. Ihre fachliche Qualifikation und Berufserfahrung, verbunden mit ihrer sympathischen, positiven und offenen Art hat die Mitglieder der Ratsversammlung fraktionsübergreifend überzeugt.

Alle Fraktionsvorsitzenden haben Frau Mira Radünzel-Schneider daher stellvertretend für ihre Fraktionen zur Wahl vorgeschlagen. Weitere Vorschläge wurden von den Ratsmitgliedern auch in der Sitzung nicht gemacht.

Wir freuen uns auf eine faire und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Fraktionen, ein gutes Miteinander mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, auf einen offenen Dialog auf Augenhöhe mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie einen frischen Wind von außen für unsere Stadt.

Herzlichen Glückwunsch und auf gute Zusammenarbeit, Frau Radünzel-Schneider!